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Andrea und Tobias Krebs
Schlehenweg 3
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Jeder will etwas anderes in dem Kuvasz sehen: |
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Da es um einen Herdenschutzhund geht, darf man die Merkmale, die diese Rasse mit sich trägt, nicht beschönigen. Der Kuvasz war immer schon selbständige Arbeit und Entscheidungen gewöhnt, deswegen kann er auch aufgrund seiner Größe und Kraft ein Gefahrenpotenzial darstellen, wenn er in die falschen Hände gerät oder wenn er unterfordert oder sogar gar nicht gefordert wird.
Wir sind im ersten Jahr oft zu diesem Arbeitsheft zurückgekommen, es galt wie ein Regelwerk. Gerade vor Ausstellungen und vor Kuvasztreffen oder Wanderungen wurden die goldenen Regeln wieder verinnerlicht.
Duna kommt aus einer Kuvaszzuchtstätte, wo die Welpen einem Kinder-Härtetest unterzogen werden, so haben Gergő und Imrus uns die Vorarbeit abgenommen. Die Kovács-Kinder leben in einer Symbiose mit den Kindern, es ist ein Traum. Zu Hause bei uns lief die Gewöhnung auf Kinder weiter. Die Welpenzeit ist bei Kuvasz schnell vorbei, wenn man sie mit 8 Wochen abholt, hat man um die 10 Kg Lebendgewicht auf dem Arm, und diese Last verdoppelt sich in kürzester Zeit. Das hat zur Folge, dass ein Kuvasz-Jungspund für manche Kinder und sogar Erwachsene einem ausgewachsenen Exemplar anderer Rassen gleichkommt und manchen Angst einjagen kann. Sie haben keinen Narrenfreiheit, wenn sie mit 4 Monaten und satten 30 Kg auf einen hochspringen. Das dürfen sie auch nicht, nur weil sie noch ein Welpe sind, auch wenn das Gegenüber sagt: „Lassen Sie ihn doch, ich habe keine Angst vor Hunden, er ist ja noch so jung!“ Schlechte Gewohnheiten bleiben nämlich erhalten und über eine 40-60 Kg schwere hochspringende Masse mit sogar schlammigen Pfoten freut sich keiner mehr. Also wird es dem Hund von klein auf beigebracht, nicht an Leuten hochzuspringen und nicht an Kindern und Menschen zu knabbern. Bis die Milchzähne da sind (und noch länger) hacken sie nämlich gerne ihre kleinen Piranhazähne in Herrchen und Herrchens Kinder rein, die zwar bis auf ein paar gepiercte T-Shirts und Rocksäume keine langzeitigen Schäden hinterlassen, aber sehr schmerzhaft und unangenehm sein können. Also Kuvasz erstes Nein gilt für das Knabbern. Damit lernen Sie auch die Beißhemmung, das Spiel wird nach einem lauten „AUA“ sofort abgebrochen. Diese Zeiten sind dann aber auch sehr schnell vorbei.
Duna lief jeden Tag mit in den Kindergarten, wo sie sehr willkommen war. Unser Kindergarten war auch extrem hundefreundlich, die Leckerlitüte gehörte dort zur Grundausstattung. Ab einer gewissen Größe leinten wir sie aber im Vorhof des Kindergartens freiwillig an, sonst hätte sie vielleicht im Treppenhaus festgesteckt. Dort legte sie sich hin und wartete, bis ich wiederkam. Sie lernte, angeleint ruhig zu warten und wurde so auch an alle möglichen Kinder gewöhnt. Sie freute sich über Streicheleinheiten und ließ die Annäherung von Kindern zu.
Auf die Ausstellungen haben wir die Kinder meistens mitgenommen und haben diese Wochenenden mit Städtetouren verknüpft. So haben wir Städte und Länder kennen gelernt, wo wir sonst vielleicht nie hingefahren wären.
Sara bot sich neulich die Gelegenheit, selbst einen Hund auszustellen, sie träumt immer noch von diesen Bildern und war sichtlich stolz auf das Ergebnis. Sie bändigte mit gekonnten Griffen den quirligen Welpen und bezeugte von Handlerqualitäten.
Wenn bei Bekannten ein Wurf gefallen ist, bedarf es keiner Überredungskunst, damit sie mitkamen.
Die Freunde der Kinder haben sich auch sehr schnell an Duna gewöhnt, so ein weißer Kuschelbär zieht eigentlich Kinder auch magisch an, mittlerweile stürmen ihre Fans an den Schulzaun, wenn wir kommen, um sie zu begrüßen. Fasziniert waren aber alle, es war nur eine Frage der Zeit, wer sich wann an sie herantraute. Wir sind besonders stolz drauf, viele Kinder bekehrt zu haben, die selbst vor kleinen Hunden panische Angst hatten, weil sie immer „herumhüpfen und bellen“. Duna muss nicht weggesperrt werden, wenn Besuchskinder kommen, sie können –natürlich immer unter Aufsicht- gemeinsam im Garten spielen, sie verzieht sich dann meistens in eine Ecke oder bleibt von sich aus an meiner Seite und lässt die anderen mit dem Ball spielen. Sie läuft sogar immer mit, wenn Kindergeburtstag auf dem Feld oder ein gemeinsamer Spaziergang auf dem Programm steht. Mit kleinen Kindern und Babies geht sie äußerst behutsam um und putzt ihnen meistens fürsorglich das Gesicht ab. Lange hat sie uns auch zu der ungarischen Kindervolkstanzgruppe begleitet, wo vor allem die Mädels immer nach ihr fragten und mit glänzenden Augen uns empfangen haben: „Habt ihr Duna dabei?“. Die ungarischen Eltern aus Frankfurt waren erstmal entsetzt, einen Kuvasz vor der Tür zu sehen, aber bald konnten wir auch bei den Skeptikern was Gutes zum Image der Rasse beitragen.
Duna hatte dann ihren ersten offiziellen Einsatz: In der Grundschule von Sara durfte sie mit dem West Highland Terrier Pit als Anschauungsobjekt am Ende der Projektarbeit „Haustiere“ auftreten. Die Kinder haben vorher das besagte Arbeitsheft vom VDH, zu dem auch ein Begleitbuch für Lehrer zur Verfügung steht, bearbeitet und am Ende der Woche im Klassenraum ein Treffen mit den zwei Hunden gehabt. Themen wie Fütterung, Haltung, Pflege, Arbeitshunde, u.v.m. wurden abschließend von der Lehrerin und von den Arbeitsgruppen zusammengefasst und die Kinder durften uns Fragen stellen und die Hunde anfassen.
Duna hat unser und das Leben der Kinder eindeutig bereichert, sie lernen natürliche Vorgänge wie Fortpflanzung, Geburt, Sterben und Rangkämpfe, die den heutigen Kindern oft vorenthalten bleiben, durch die Hunde kennen, sie sind noch mehr an der frischen Luft als vorher. Sie haben einen Fels in der Brandung an ihrer Seite, der sie seelisch aufbaut und in der Traurigkeit auch ohne Worte Trost spendet und Kraft gibt.
Duna mit Kinderaugen:
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